Nach über neun Stunden Schlaf waren wir wieder putzmunter. Um 9 gabs Frühstück – es ist hier sehr auserlesen und gut. Wir saßen fast bis 11.
Heute wollten wir den südlichen Teil von Doha anschauen und fuhren mit der Metro.
Zunächst mussten wir uns ums Ticket kümmern. Man kann zwar hier Einzeltickets lösen, günstiger ist es jedoch, eine Ticketkarte zu haben. Mit der Hilfe eines freundlichen Postens dort erhielten wir die richtigen Tickets, die man auch immer wieder aufladen kann. Eine Metrofahrt – egal wie lange – kostet 2 Riyal, also ca. 50 Cent. Wenn man am Tage drei Fahrten hinter sich hat, also 6 Riyal, 1,50 Euro ausgegeben hat, fährt man danach für umsonst. Das ist mal ein Nahverkehrskonzept!
Zugegeben, die Metro gibt es erst seit wenigen Jahren, aber alle Stationen sind supermodern und schick – und was auffällt, ist die enorme Sauberkeit und Ordnung. Auch kann hier keiner auf die Schienen geschubst werden. Die Bahnsteige sind verschlossen und öffnen sich nur, wenn der Zug ankommt. Ich habe das schon bei so vielen Bahnhöfen gesehen auf der Welt, dass die Sicherheit vorgeht. Auch das Ticketsystem, dass man sich ein- und austapt, verhindert Schwarzfahren.
Wir fuhren sechs Stationen bis zum Katarischen Nationalmuseum.
Bevor wir so richtig dort rankamen – ich machte noch einige Fotos von dem Gebäude, einer „Wüstenrose“ aus Stein – sprach uns ein Fahrer an, ob er uns Doha zeigen sollte. Er kostet die Stunde 35 Euro, er fährt uns überall hin, wo es was zu sehen gibt und was wir sehen wollen. Nachdem wir gestern die Preise der lokalen Reiseanbieter gecheckt hatten, war das Ganze doch ein recht gutes Angebot und wir stiegen ein. Das Ganze verteilt sich ja auf vier Personen.
Wir lernten dadurch Doha auf eine tolle Weise kennen und erfassten von reichlich vier Stunden die komplette Stadt mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Und dabei zeigte er uns Ecken, die wir sonst kaum gesehen hätten.
Die Bauten in Doha sind ja wirklich sehr imposant. Und da meine ich nicht nur die Wolkenkratzer in den verschiedensten Formen, Farben und Außendekorationen. Schon das Nationalmuseum ist eine Augenweide.
Ich möchte hier auch nur die besonderen Höhepunkte nennen.
Gleich am Anfang in Westport zeigte er uns einen neuen Fischmarkt. Wir waren sehr beeindruckt von der Architektur, der unglaublichen Reinheit und dem Angebot. Es war teilweise unglaublich für unsere Verhältnisse. Ein Kilo eines mehrere Kilo schweren Thunfischs kostete gerade mal 2 Euro! Auch anderer Fisch war sehr preiswert und von äußerst guter Qualität. Und die Auswahl erst mal! Es ist richtig schade, dass wir hier nicht einkaufen können und Fisch mit nach Hause nehmen können.
Immer wieder sahen wir die Skyline – eine von mehreren!
Wir kamen am Parlamentsgebäude vorbei, immer wieder kamen „Relikte“ der Fußball-WM. Maskottchen, Schriftzüge, besondere Monumente.
Etwas enttäuschend war für mich, dass wir trotz herrlichem Sonnenschein die Skyline nur diesig erlebten. Aber das ist wohl dieser besonderen Sonneneinstrahlung zu verdanken.
Früher gab es in Qatar eigentlich nur Perlentaucher. Deshalb gibt es dafür auch ein Perlenmonument
Immer wieder fuhren wir an Hochhäusern vorbei und sahen das berühmte Sheradon, was einer Pyramide nachgebaut war. Wir schauten auch mal an einen Stadtstrand, den Katara-Beach, der äußerst gut gepflegt war, aber auch 15 Dollar Eintritt kostet!
Unser Fahrer fuhr immer wieder in die edelsten Hotelanlagen rein und fuhr sozusagen vor. Wir stiegen aber nur manchmal aus, um zu fotografieren.
Zum Beispiel fuhr er am Kempinski vor, so wie unsere Fußballer letztes Jahr 😉Er zeigte uns die ganze Hotelanlage incl. dem hoteleigenen Strand. Auf dem Gelände stand eine riesige Pferdeskulptur.
Im Stadtteil Katara hatten wir einen längeren Spaziergang gemacht. Zunächst schauten wir uns eine Moschee an, allerdings fotografierte ich nur vom Eingang aus – mit Erlaubnis natürlich.
Es war alles sehr schön gebaut, gepflegt und mit schönen kleinen Details versehen. Auch die Galeria Lafayette gab es an diesem großen Platz.
Etwas Besonderes war dann die Fahrt zu The Pearl. Das ist ein Stadtteil, der dem Meer abgetrotzt wurde und künstlich angelegt wurde. Das Ganze ist so gut verwoben mit dem Land, dass man eigentlich kaum merkt, dass man auf eine Inselwelt fährt. Mittendrin gab es eine wunderschöne Anlage, still, mit vielen schönen Details, wir genossen die Ruhe und die schöne Atmosphäre.
Danach fuhren wir noch zu den Lagunen nach Klein Venedig. Diese Landgewinnung ermöglichte es, kleine Wasserstraßen zwischen den Häusern anzulegen, die eine besondere Stimmung zauberten.
Stolz präsentierte unser Fahrer uns auch das Ritz Carlton und Hyatt Hotel mit seinen schönen Anlagen und der krönende Abschluss war das Raffles. Ein Hotel der Vermont-Gruppe, das edelste in Doha mit sechs Sternen. Schon allein die Architektur beeindruckte.
Unser Fahrer fuhr vor uns ließ uns aussteigen. Gleich umschwirrte uns eine Reihe von Hostessen und gut gekleideter Herren in Hotel-Uniform und wir durften hineinschauen. Es war beeindruckend! Alles sehr edel, Atmosphäre wie 1001 Nacht und eine riesige Kuppel über uns mit der Illusiion, dass sie bis in den Himmel reiche.
Es war faszinierend und gigantisch! Wir waren noch lange Zeit danach richtig geflasht von der Eleganz und von dem, was architektonisch und auch statisch so möglich ist. Es war ein würdiger Abschluss eines tollen Tages.
ch so möglich ist. Es war ein würdiger Abschluss eines tollen Tages.
Wir fuhren dann noch zu einer Wechselstube und zum Hotel. Wir waren KO. Viereinhalb Stunden City-Tour, die Eindrücke muss man dann erst mal verarbeiten. Aber wir haben unglaublich viel gesehen, haben einen guten Überblick über die Stadt und haben Ecken gesehen, die sicher nicht für Jeden möglich sind.
Hier noch ein paar Fotos:
Maskottchen der WM
Sheraton-Hotel mit besonderer Architektur
Wohnhaus der schönen und Reichen
Den späten Nachmittag ließen wir am Hotelpool ausklingen. Klar, wir sind mitten in der Stadt, aber der Pool ist raffiniert gebaut und in der 3. Etage großzügig angelegt. Es ist sehr schön dort.
Abends fuhren wir noch einmal mit der Metro zum Souq Waqif. Das ist ein riesiges Areal mit unendlich vielen Marktständen und gefühlt noch mehr Restaurants. Wir saßen in der oberen Etage draußen in der Wärme mit einem lauen Lüftchen und aßen zu Abend.
Nach dem Essen bummelten wir noch etwas durch die gegenüberliegende Bildergalerie und an den Souvenirständen vorbei.
Art Galerie
Als wir gegen 11 im Hotel waren. Wollten wir mal schauen, was so in unserer Hotelbar los ist. Vielleicht ein Absacker? Hier bestätigte sich aber, was ich schon im Vorfeld gelesen hatte. Eine kleine Flasche Bier von 0,33 l kostete über 10 Euro! Gut, wir leisteten uns das mal und ich trank jeden Schluck sehr bewusst, aber ein nächstes Mal wird es wohl kaum geben. Zumal in dieser Bar das Rauchen gestattet ist und es tüchtig roch. Kurz nach Mitternacht fielen wir dann ins Bett.
Noch ein paar Infos zu den Preisen hier.
Das Essen kostet hier ungefähr so viel wie bei uns. Bei ca. 10 Euro geht’s los, kann aber auch locker mal über 20 Euro kosten. Je nach Lage, Restaurant, Service und natürlich was man isst. Bei den Getränken verwundern wir uns etwas. Am ersten Abend in der Mall kostete 0,33 l Cola/Sprite in der Büchse über 4 Euro. Heute in dem Restaurant am Souq Waqif knapp über einen Euro, in der Bar kostete es über 5 Euro. Es ist nicht durchschaubar, wir hier die Preise gemacht werden. Aber die Getränkepreise sind schon ein richtiger Faktor beim Essengehen.
Beim Einkaufen in einer Kaufhalle ist es erstaunlich, dass es sehr viele internationale Produkte gibt. Ritter Sport-Schokolade für zwei Euro, normale Cola kostet wie bei uns knapp über einen Euro, Wasser ist sehr günstig. Der Sprit soll bei ca. 70 Cent der Liter liegen. Das empfinde ich für ein erdölförderndes Land dann schon wieder recht viel. Aber Strom scheint hier überhaupt kein Problem zu sein. Abend ist alles hell erleuchtet, sogar die Überland-Straßen in der Wüste haben eine engmaschige Straßenbeleuchtung.